Chronik Feuerwehr Markt Allhau
Erstellt von:
Dietmar Ulreich
Reinhard Weltler
Die Entwicklungsgeschichte des Feuerwehrwesens in Markt Allhau
war abwechslungsreich und sehr bewegt.Bereits 1868 gründeten einige Bewohner
den Allhauer Feuerwehrverein zur wechselseitigen Unterstützung seiner durch Feuer
verunglückten Mitglieder, der sich über die Gemeinden Buchschachen, Wolfau, Loipersdorf,
Kemeten und Kitzladen erstreckte.
Als Direktor, Buchhalter und Kassier wird Johann Kern genannt.
Weitere Ausschussmitglieder waren:
Johann Ritter, Johann Loschy, Johann Kern und Josef Sauhammel.
Die freiwilligen Mitglieder dieses Vereins zahlten bei ihrem Eintritt 2 Gulden österreichischer Währung
in den Vereinsfonds. Bei einem Unglücksfall durch Feuer erhielt das betroffene Mitglied 300 Gulden
aus diesem Fonds, wobei für Selbstverschuldung des Malheurs nichts ausbezahlt wurde.
So kann dieser Allhauer Feuerverein als Vorläaufer des im Jahre 1897 gegründeten
Freiwilligen Feuerwehrverein zu Alhö' betrachtet werden.
Gründungsmitglied Samuel Artwohl
Protokoll aus dem Archiv 25.01.1898
Im Jahre 1899 wurde das Rüsthaus neu erbaut bzw. erweitert dazu bemerkt das Protokoll vom 2. Februar 1899:
"Da das Requisitenhaus in seinem jetzigen Zustande den heutigen Anforderungen absolut nicht entspricht,
wird die löbliche Gemeindevorstehung ersucht, diesem Übelstande in Kürze freundlichst abhelfen zu wollem."
In den ersten Jahren nach der Jahrhundertwende kam es innerhalb der Feuerwehr zu Differenzen, deren Ursachen nicht bekannt sind.
1904 legten ohne Angabe von Gründen alle Funktionäre und Chargen ihr Amt nieder und 1906
dankte im Zuge einer außerordentlichen Generalversammlung die gesamte Mannschaft ab.
Dennoch wurde im Jahre 1908 die erste selbstsaugende Handdruckspritze angeschafft,
was für die damalige Zeit in einer kleinen Landgemeinde schon einen großen Fortschritt bedeutete.
Der Ausbruch des ersten Weltkrieges war sicher ein Rückschritt in der Entwicklung der Wehr.
Am 15. März 1919 wurde die Freiwillige Feuerwehr im Rahmen der ordentlichen Generalversammlung
unter Mitwirkung des Marktrichters neu organisiert, aktiviert und eine neue Leitung gewählt.
Die 25-jährige Gründungsfeier mit gleichzeitiger Fahnenweihe fand verspätet am 12. August 1923 statt.
Fahnenweihe 1923
Im Jahr 1929 wurde die freiwillige Feuerwehr Markt Allhau mit einer Motorspritze
der Marke "Rosenbauer B-48" ausgerüstet.
Es galt rasch am Brandherd zu sein," weil man noch immer auf das so genannte "Feuerwehr-Vorspann"
aus Pferden angewiesen war.
Mit 1. Juli 1935 trat ein vom Burgenländischen Landtag beschlossenen Gesetz in Kraft, sodass
Feuerwehrvereinigungen aufgelöst und in Körperschaften öffentlichen Rechts umgewandelt werden mussten.
Durch den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde im Jahr 1938 die Freiwillige Feuerwehr
in eine Feuerpolizei unbenannt.
Bürgermeister Alois Krutzler förderte die örtliche Feuerwehr und ermöglichte 1940 den Ankauf des ersten Feuerwehrautos mit Anhänger und Tragkraftspritze.
Zur Auslieferung des Fahrzeuges kam es erst im Jahr 1942, das sich die Rohstofflage infolge des Weltkrieges
deutlich verschlechterte.
Viele Feuerwehrkameraden wurden zur Wehrmacht eingezogen, sodass man zwangsläufig Männer reaktivierte,
die aufgrund ihres Alters schon aus der Feuerwehr ausgeschieden waren. Am Ende des zweiten Weltkrieges
lag der Rest der vorhandenen Wehr am Boden.
Sowohl das für den Rüsthausbau bereitgestellte Baumaterial als auch die Löschgeräte waren verschwunden.
1946 holte man das Feuerwehrauto samt Anhänger und Tragkraftspritze aus der Steiermark zurück,
wo es in Sicherheit gebracht worden war. Die Feuerwehrhausweihe konnte schließlich 1955 stattfinden.
Wettkampfgruppe 1957
Eine neue Tragkraftspritze wurde im Jahre 1959 geweiht.
Weihe tragkraftspritze 1959
In den Jahren 1981 und 1985 fanden die Weihen eines neuen Tanklösch- und Kleinrüstfahrzeuges statt.
Zusätzlich wurden ein hydraulischer Rettungssatz und ein Notstromaggregat angeschafft.
1982 hatte die Freiwillige Feuerwehr markt Allhau einen Mannschaftsstand von 44 Mann.
Feuerwehrjugend 1986/87
Durch großen persönlichen Einsatz aller Feuerwehrmänner und die Mithilfe der Ortsbevölkerung
konnte 1986 der Neubau des Feuerwehrhauses zügig vorangetrieben werden. Der verstärkte Arbeitseinsatz
Der Bevölkerung, der Feuerwehrmänner, der Gewerbetriebe und der großzügigen Bauspenden (das gesamte Bauholz z. B. spendierten die Bevölkerung sowie Feuerwehrkameraden) führten zu einer erheblichen Senkung der Baukosten.
Am 13. August 1989 wurde das neue Feuerwehrhaus der Stützpunktfeuerwehr Markt Allhau
verbunden mit einem großen Waldfest, eingeweiht. Im gleichen Jahr erfolgte auch der Ankauf
eines gebrauchten Ford Transit, welchen die Feuerwehrleute in Eigenregie in ein Kommandofahrzeug umbauten.
Mit Inkraftsetzung eines neuen Burgenländischen Feuerwehrgesetzes, konnten ab 1994 auch Frauen in die Feuerwehr aufgenommen werden.
1996 wurde mit Zustimmung der Gemeinde, der Burgenländischen Landesregierung sowie des Landesfeuerwehrkommandos der Beschluss gefasst, ein der damaligen Zeit entsprechendes Rüstlöschfahrzeug anzukaufen, dessen Weihe 1997 stattfand.